Private Cloudverschlüsslung mit Boxcryptor ist für mich Geschichte
Cloudverschlüsslung ist für mich eine zwingende Vorraussetzung um meine Daten in der Cloud abzuelgen. Bisher stand bei den Anbietern die Transportverschlüsselung sowie die Absicherung der Server in den Hochglanzbroschüren. Das meine Daten in der Cloud ohne zusätzliche Nutzerinteraktion im Klartext gespeichert sind und von den Anbietern gescannt werden hat mich massiv gestört. Deswegen habe ich mich vor einiger Zeit auf die Suche gemacht und mich für Boxcryptor als Lösung für mein Problem entschieden.
Um einen Datenverlust zu vermeiden sollten Backups von den eigenen Daten möglichst auf verschieden Speichermedien unterschiedlicher Hersteller erfolgen. Eine weitere Diversifikation ist durch die Speicherung in der Cloud möglich. Es ist für mich jedoch sehr wichtig, dass die Daten hier sicher sind und nicht für Dritte frei zugänglich und lesbar sind.
Meine Recherche brachte mich auf den Anbieter und dem gleichnamigen Tool Boxcryptor. Dieser hat meinen oben genannten Bedarf gedeckt. Der Firmensitz von dem deutschen Anbieter Boxcryptor ist in Augsburg. Die Daten werden mit dem Tool und einem selbstgewählten Passwort lokal verschlüsselt und können dann in der Cloud abgelegt werden. Das Passwort sollte hier selbstverständlich entsprechend stark gewählt werden. Ein Passwortmanager ist hierbei eine große Hilfe. Der große Vorteil für mich bei Boxcryptor war, dass der Speicherplatz in der Cloud direkt als „Laufwerk“ eingebunden werden konnte und so keinen extra Speicherplatz auf dem Rechner oder Smartphone in Anspruch genommen hat. Das ist vor Allem bei letzterem sehr interessant. Ein weiteres nettes Feature war das Teilen der verschlüsselten Inhalte mit anderen Personen. Dies ist jedoch nicht mit allen Cloudanbietern möglich.
Gestern kam eine E-Mail mit folgendem Inhalt an:
[Aktion Erforderlich] Kündigung Ihres Boxcryptor-Kontos
Sehr geehrte/r John Doe,
Wir kündigen hiermit Ihr Boxcryptor Free-Konto fristgerecht zum 31. Januar 2023. Sie können Boxcryptor bis zu diesem Datum wie gewohnt weiter nutzen, allerdings bieten wir keine Verlängerung Ihrer Lizenz mehr an.
Wichtig: Ihr Konto wird am 31. Januar 2023 gesperrt. Stellen Sie sicher, dass Sie bis dahin unserem Migrationsleitfaden folgen, um Ihre Daten vor dem 31. Januar 2023 zu entschlüsseln.
Der Migrationsleitfaden umfasst:
* Entschlüsseln Ihrer Daten * Exportieren Ihrer Schlüssel
Eine Verlängerung Ihrer Lizenz oder ein Wechsel zu einem anderen Tarif ist nicht mehr möglich. Weitere Informationen und Hintergründe dazu haben wir in unserem Blog zusammengestellt:
Wir werden alle Daten, die wir im Zusammenhang mit Ihrem Konto bei uns gespeichert haben, 30 Tage nach dem Kündigungsdatum dauerhaft löschen. Vertragsdaten werden so lange gespeichert, wie dies gesetzlich vorgeschrieben ist, z.B. aus steuerlichen Gründen. Migrationsplan ansehen
Viele Grüße Ihr Boxcryptor-Team
Fazit und Ausblick
Für mich ist daher ein Umstieg unumgänglich und die bisherige Nutzung des Angebots zeitlich limitiert. Persönlich gehe ich davon aus, dass durch den Verkauf von Boxcryptor an Dropbox die bestehenden Nutzer spätestens zur Ende der Vertragslaufzeit gekündigt werden. Es handelt sich hier um einen ausschleichenden Prozess, was ich nachvollziehbar jedoch sehr schade finde.
Eine Alternative kann hier der Nachfolger von TrueCrypt alias Veracrypt sein. Mit dem Tool werden Container erstellt die auch in unscheibaren Dateien versteckt werden können. Der Verschlüsselungsalgorithmus kann hier frei gewählt werden. Veracrypt funktioniert auf den Betriebsystemen MacOS, Linux und Windows. Eine Nutzung auf dem Smartphone ist leider nicht möglich. Einen weiterer Nachteil an dem Vorgehen ist, dass auch bei kleinen Änderungen an Dokumenten oder Bildern gleich der gesammte Container ausgetauscht werden muss. Deswegen ist das für mich nicht wirklich praktikabel, sodass ich mich noch einmal näher mit Cryptomator auseinander setzten werde. Dies ist ein OpenSource-Tool, welches auf den oben genannten Betriebssytemen funktioniert und auch auf googlefreien Androidgeräten gegen eine kleine Gebühr zu haben ist.